Das Internet sollte die Kommunikation revolutionieren und vor allem demokratisieren, doch die Euphorie ist gewichen. Massiv wie noch nie wurden im letzten Jahr Menschen, die sich im Internet engagieren, beschimpft, beleidigt und erniedrigt. Es geht darum ungewollte Meinungen und Menschen aus dem Netz zu verbannen: Täter*innen suchen und finden Selbstbestätigung. Opfer werden fertiggemacht und zu viele verstummen. Zuschauer*innen schrecken ebenfalls vor der Gewalt zurück oder übernehmen sogar den scheinbaren „Volkswillen“.

Dagegen setzt LOVE-Storm digitale Zivilcourage. Schon in den 1990er/2000er Jahren ist es der Zivilgesellschaft zweimal gelungen, rechtsradikalen Hassbewegungen engagiert zu begegnen: indem hunderttausende Menschen Zivilcourage trainierten und den öffentlichen Raum gemeinsam zurückeroberten. Der BSV hat damals eine wichtige Rolle gespielt, um Zivilcourage-Trainings zu verbreiten. Heute wollen wir es noch einmal tun: Wir erobern uns das Netz zurück. Denn die Menschen sind nicht weniger zivilcouragiert. Sie wollen den Hass nicht unwidersprochen stehen lassen. Sie wollen sich gegen Erniedrigung wehren. Sie wollen das Internet als Raum der freien Rede verteidigen. Aber viele fragen sich: wie?

Kern der Online-Plattform ist der eigens entwickelte Online-Trainingsraum, der digitale Rollenspiele gegen Hass im Netz in einem geschützten Rahmen anbietet. Dabei schlüpfen die Teilnehmenden in die Rollen von Angreifenden, Angegriffenen, Mitlesenden und Eingreifenden. So können Hassdynamiken verstanden und analysiert werden und Strategien gegen Hass erprobt werden.

Das LOVE-Storm Team auf der dreitägigen Teamklausur im September: Vorträge, Workshops und Zeit für Teambuilding bildeten ein rundes Paket.

Wie moderiere ich meine Social Media Kanäle, damit sie frei von Hass bleiben? Was kann ich gegen Hass im Netz und in Chatgruppen tun? Wie reagiere ich, wenn ich digitalen Hass beobachte – oder selbst betroffen bin?
Die Angebote von LOVE-Storm richten sich an alle Menschen, die etwas gegen digitalen Hass tun möchten und eignen sich sowohl für Einzelpersonen als auch für Teams. Wir bieten Trainings und Fortbildungen zu digitaler Zivilcourage und Konfliktmoderation in Chatgruppen und auf Social Media Kanälen. Für Betroffene von Hass bieten wir Fallberatungen an und helfen bei der Konfliktanalyse und Risikoabschätzung. Alle aktuellen Angebote sind hier zu finden.

Seit 2025 haben sich sieben Organisationen zum Kooperationsverbund Demokratische Konfliktbearbeitung zusammengeschlossen – eine davon ist der Bund für Soziale Verteidigung mit seinem Projekt LOVE-Storm.

Konflikte gehören zum Zusammenleben dazu. Sie zeigen, welche Themen wichtig sind, wo Interessen auseinanderdriften und Menschen mitreden wollen. Konflikte müssen nicht zum Problem werden, vorausgesetzt, sie werden aktiv und konstruktiv angegangen. Hier setzt der Kooperationsverbund an: Wir bündeln Strategien, Instrumente und Methoden zur Konfliktbearbeitung – in Städten, auf dem Land und im digitalen Raum. Bis 2028 entwickeln wir eine bundeszentrale Infrastruktur für Konfliktbearbeitung und bauen das Bundesnetzwerk Konfliktbearbeitung weiter aus. Im Verbund arbeitet LOVE-Storm zum Thema digitale Konfliktmoderation und Konfliktbearbeitung. Der Kooperationsverbund wird gefördert vom Bundesprogramm „Demokratie leben!“.

Zurzeit sind keine Termine geplant.

Bis Ende September sind die folgenden Veröffentlichungen zu LOVE Storm erschienen: