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Kurzbericht: „Streitbar für den Frieden“ – Fachgespräch des BSV 2025

Vortrag von Simon Bödecker beim BSV-Fachgespräch 2025

Beim diesjährigen Fachgespräch „Streitbar für den Frieden: Argumente gegen Militarisierung wirkungsvoll einsetzen“ trafen sich am 18. Oktober in Heidelberg über 40 Engagierte aus Friedensarbeit, Bildung und Zivilgesellschaft. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie friedenspolitische Positionen in Zeiten von Aufrüstung und polarisierten Debatten wirksam vertreten werden können.
Zum Auftakt zeigte Simon Bödecker (Ohne Rüstung Leben), wie umfassend Militarisierung heute wirkt – von steigenden Militärausgaben bis hin zur sprachlichen Normalisierung militärischer Logiken. Er betonte, dass Friedenspolitik Diplomatie, Völkerrecht und zivile Alternativen sichtbar halten müsse.
Anstelle des ausgefallenen Vortrags zur Kommunikationspsychologie der Sicherheit arbeiteten die Teilnehmenden in einer Übung zur emotionalen Ebene von scheinbar inhaltlichen Debatten. Dabei ging es darum, Ängste und dahinterliegende legitime Bedürfnisse zu verstehen und trotz unterschiedlicher Positionen empathisch im Gespräch zu bleiben.
In mehreren Workshops wurde der praktische Umgang mit kontroversen Diskussionen vertieft: Im „Alltagstraining“ übten die Gruppen, auf provokante Aussagen zu reagieren und eigene Haltungen klar und respektvoll zu vertreten. Im „Debattierclub“ testeten sie Argumentationsstrategien zu strittigen Themen wie Atomwaffen oder Wehrpflicht. Ein weiterer Workshop beleuchtete die zunehmende Militarisierung des Bildungsbereichs und zeigte Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte auf.
Zum Abschluss sammelten die Teilnehmenden ihre Eindrücke in einem stillen „World Café“. Deutlich wurde: Erfolgreiche Friedenskommunikation braucht Wissen, Haltung, Empathie – und bewusst eingesetzte Sprache. Die geplante Dokumentation der Tagung wird die Inhalte und Argumentationshilfen weiter ausführen.
Das Fachgespräch fand in Kooperation mit der DFG-VK Heidelberg und Mannheim-Ludwigshafen, Ohne Rüstung Leben, dem Heidelberger Friedensratschlag sowie Wehrhaft ohne Waffen statt. Unterstützt wurde es von der INTA-Stiftung, der Quäker-Hilfe und der GLS Treuhand.