Jetzt: Spenden für Belarus
“Die Ereignisse in Belarus lassen uns nicht kalt. Seit 15 Jahren unterstützt der BSV die Menschenrechtsverteidiger von Unser Haus in Belarus. Wir können und wollen nicht untätig bleiben, während unsere Freund*innen bedroht, verhaftet und gefoltert werden.”
Der Erfolg der Revolution ist noch nicht sicher!
Am gestrigen Sonntag hat die Opposition in Belarus einen gewaltigen Sieg davon getragen. Eine halbe Million Belaruss*innen demonstrierte friedlich gegen Polizeigewalt und Wahlbetrug, etwa hundertmal mehr Menschen als Lukaschenko für seine eigene “Massenveranstaltung” am morgen mobilisieren konnte. Ein Ende des 26 jährigen Regimes ist zum Greifen nahe.
Doch wir erinnern uns an ähnliche Bilder aus Teheran, Kairo und nicht zuletzt aus Syrien und wissen. Es kann noch viel schief gehen. Ein gewaltfreier Übergang zur Demokratie ist keineswegs sicher. Schon jetzt sitzen tausende Menschen in Belarussischen Gefängnissen, und auch gestern noch wurden Menschen verhaftet. Mindestens 3 Menschen starben, etwa einhundert Menschen sind verschwunden. Unsere belarussischen Partner*innen berichten von Folter, Misshandlungen und Vergewaltigungen durch die Polizei. Lukaschenko hat gezeigt, dass er bereit ist über Leichen zu gehen.
Unsere Partner*innen in Belarus
Seit 15 Jahren berät und unterstützt der Bund für Soziale Verteidigung e.V., den Aufbau des landesweiten Netz von Menschenrechtsaktivist*innen “Unser Haus Belarus” (Nash Dom). Sie unterstützen die Opfer von Gewalt und organisieren lokale Bürgerinitiativen gegen staatliche Willkür. Als 2010/11 schon einmal tausende Menschen verhaftet und misshandelt wurden, organisierten sie den Protest vor den Gefängnissen und kontaktierten über 5000 Leiter*innen von Polizeidienststellen. Ihr Ansatz: Den Staatsangestellten zeigen, dass sie persönlich bekannt sind und für ihre Handlungen zur Verantwortung gezogen werden können. Über die Jahre haben sie dazu Informationen und Beschwerden zu über 10.000 Staatsangestellten gesammelt. Heute sind sie mehr gefragt denn je. Aktuell betreuen sie 3000 Gefangene und Freigelassene. Sie organisieren ärztliche und psychologische Hilfen und dokumentieren die Verbrechen. Sie finden und kontaktieren die zuständigen Beamten, damit sie die Repression verweigern. Sie organisieren den Protest vor den Gefängnissen und verhandeln die Freigabe der Gefangenen. Sie bekämpfen die Gewalt und bauen Brücken in ein neues Belarus.
Die Menschenrechtsverteidiger*innen brauchen JETZT Hilfe!
Es braucht Porto für tausende Briefe, Telefongebühren und Fahrtkosten für die Aktiven, Honorare für Rechtsanwälte, medizinische Hilfen und manchmal auch für Banales, wie Klopapier und Zahnbürsten, um sie den Verhafteten überreichen zu können.
Die nächsten Tage sind entscheidend. Darum helfen Sie JETZT!
Und begleiten mit uns die belarussischen Menschenrechtsaktivist*innen das nächste halbe Jahr, damit der Übergang zur Demokratie gelingt.
DANKE für Ihre Hilfe
Björn Kunter