Die Jahrestagung 2014 fand vom 14.-16. März in Minden statt und trug den Titel “FRIEDENS(T)RÄUME SCHAFFEN! Krieg, Rüstung und Gewalt überwinden”.
Rüstung und Militär abschaffen – Konflikte gewaltfrei austragen. Das ist die Vision, die Friedensbewegungen seit mindestens einhundert Jahren verfolgen.
2014 war der 100. Jahrestag des Beginns des Ersten und der 75. des Beginns des Zweiten Weltkriegs. Viel wird in diesem Jahr dieser beiden Tage gedacht und auch die Frage gestellt werden, was wir in den letzten hundert Jahren eigentlich in Bezug auf Krieg und Frieden gelernt haben. Aber Eines ist offensichtlich: Wir sind von der Vision, Krieg zu überwinden, so weit entfernt wie eh und je. Im Gegenteil: Krieg ist inzwischen wieder zu einem „normalen“ Mittel der Politik geworden. Und am Horizont zeichnen sich angesichts der voraussehbaren Endlichkeit des Wirtschaftswachstums, auf dem das derzeitige Weltsystem beruht, und der Umweltzer-störung neue Konflikte ab, die wir uns noch gar nicht ausmalen können oder mögen.
Aber Krisen sind auch immer eine Chance. Deshalb war es an der Zeit, uns wieder darauf zu besinnen, was unsere Ziele sind, wo wir hin möchten – d.h., die Frage nach unseren (Friedens-) Utopien stellen und uns mit Strategien beschäftigen, wie wir ihnen näher kommen können.
Utopien sind jedoch auch in Verruf geraten. Einige misstrauen ihnen, weil sie immer wieder missbraucht wurden, z.B. um autoritäre Regimes (man denke an den „real existierenden Sozialismus“) zu rechtfertigen. Andere nehmen sie als weltfremde Träumereien wahr, als Illusionen ohne Bezug zur alltäglichen Wirklichkeit. Wir meinen etwas Drittes, wenn wir als Aktive in der Friedensbewegung von Utopie sprechen. Utopie weist die Richtung, in die wir gehen wollen. Es geht dabei nicht notwendigerweise um die umfassende Utopie des ewigen Friedens, wie sie schon von Kant vor über 200 Jahren formuliert wurde. Sondern um die Frage, wie wir trotz materieller Konflikte, unterschiedlicher Weltanschauungen und unterschiedichen Werten ohne Waffengewalt miteinander leben und den Herausforderungen von heute begegnen können.
Hier geht es zur Dokumentation der Tagung, die von der Heinrich Böll Stiftung NRW und der Bertha von Suttner Stiftung gefördert wurde: