Thema der Jahrestagung 2011, die vom 18.-20. März 2011 in Minden stattfand, war: “Den Kreuzzug durchkreuzen. 10 Jahre ‘Krieg gegen den Terror’“
Der 11. September 2001 hat die Welt verändert. Ein spektakulärer Terroranschlag einer kleinen extremistischen Gruppe aus dem Nahen und Mittleren Osten auf die USA hat rund 3.000 unmittelbaren Opfer gekostet. In seiner Folge wurden allerdings mehrere Hunderttausende getötet, davon die Mehrzahl Menschen jener Nationen und Religion, die zu verteidigen die Terroristen vorgaben. Die NATO rief das erste Mal den Bündnisfall aus und zog unter Führung der USA in den globalen Krieg gegen den Terror.
Kritische BeobachterInnen vertreten die Auffassung, dass der „Krieg gegen Terror“ in erster Linie eine neue Legitimationsfigur ist und die entsprechenden Militäraktionen wie z.B. gegen Afghanistan zuvor bereits geplant waren. Ohne Zweifel aber hat der Anschlag die Wahrnehmung der Welt für eine Dekade geprägt.
Zehn Jahre nach dem 11.09. und zwei Jahre nach George W. Bush fragen wir, was sich verändert hat:
Wie hat der Krieg gegen Terror sich auf die weltpolitische Konstellation und die Durchsetzung von Interessen des globalen Nordens mit militärischen Mitteln ausgewirkt?
Welche Auswirkungen hat er auf Konflikte in anderen Ländern gehabt, die heute gerne von den entsprechenden Regierungen mit der Bekämpfung von Terrorismus gerechtfertigt werden?
Welche Folgen sind in Bezug auf die globale Menschenrechtssituation und auf Demokratie bzw. Entdemokratisierung mit der Begründung der Inneren Sicherheit zu verzeichnen?
Dies waren die Fragen, die wir uns gestellt haben. Unser Schwerpunkt lag dabei, wie es der Tradition des Bund für Soziale Verteidigung entspricht, auf der Frage nach Alternativen und gewaltfreien Handlungsstrategien. Dabei sollte es nicht nur um den „Krieg gegen Terror“ gehen, sondern auch um die Frage, wie dem Problem des Terrorismus selbst mit gewaltfreien Mitteln begegnet werden kann.