Thema der Jahrestagung 2009 war “Gewaltfrei unter Besatzung – Irak, Afghanistan, Palästina”. Sie fand vom 20.-22.03.2009 in Minden statt.
Bei der Gründung des Bundes für Soziale Verteidigung vor 20 Jahren stand die gewaltfreie Verteidigung gegen eine ausländische Besatzung im Vordergrund.
Die damaligen Szenarien orientierten sich vor allem an den Erfahrungen des Zweiten Weltkrieges und der Besetzung der Tschechoslowakei 1968. Soziale Verteidigung sollte eine Antwort darauf geben, wie „wir“ uns verteidigen könnten, wenn unser demokratisches Gemeinwesen angegriffen wird.
Wie ist die Situation heute, wenn wir in Deutschland keinen Einmarsch fremder Truppen mehr befürchten, sondern statt dessen deutsche Soldaten in Afghanistan stationiert sind und unsere US-amerikanischen Verbündeten den Irak besetzt halten? Wie sieht die Bevölökerung in diesen Ländern, wo totalitär herrschende Regime abgesetzt wurden, die Besatzer? Wer begrüßt die Besatzer als Befreier und wer leistet Widerstand gegen die Besatzung und die neuen Regierungen? Gibt es neben der Vielzahl bewaffneter Gruppierungen, die um ihre Machtzonen kämpfen, auch politische Akteure, die Gewalt ablehnen und gewaltfrei für ihre politischen und sozialen Ziele kämpfen? Welche Rolle spielt die lokale Bevölkerung oder gerät sie nur zunehmend zwischen die Fronten? Und wie sieht heute die Situation der vielen gewaltfreien Gruppen in Palästina aus?
Diese Fragen haben wir auf unserer Tagung mit deutschen und ausländischen ExpertInnen diskutiert.