Studientag des IFGK am 18. September 2021

18.09.2021
Studientag 2019 in Essen

Der diesjährige Studientag des Instituts für Friedensarbeit und Gewaltfreie Konfliktaustragung findet am 18. September 2021 in Essen statt. Eine Teilnahme per Zoom ist nach Anmeldung möglich.

Der Studientag beginnt mit der Vorstellung zweier Forschungsarbeiten. In jeder Einheit schließt sich dem Vortrag ein Gespräch an. Es folgen die Vorstellung einer internationalen Bewegung für Gerechtigkeit und Frieden aus der Gandhi-Tradition Indiens: Jai Jagat, und am Nachmittag ein Workshop zu der neuen friedenspolitischen Initiative Sicherheit neu denken.

 

Programm:

09.00 Ankommen, Kennenlernen

09.30 „Psychosoziale Personalbegleitung für Fachkräfte des Zivilen Friedensdienstes: Von der Duty of Care zur Culture of Care"

Dr. des. Daniela Pastoors, Marburg/Minden

Friedensarbeit ist Beziehungsarbeit. Und Friedensarbeit braucht Begleitung. Genauso brauchen auch Friedensfachkräfte Begleitung, um diese Arbeit leisten zu können. Auf diesen Prämissen aufbauend, beschäftigt sich diese Forschungsarbeit mit einer der Grundbedingungen, die zum Gelingen von Friedensarbeit beitragen. Untersuchungsfeld ist der Zivile Friedensdienst und im Fokus steht die Frage, auf welche Weise ZFD-Fachkräfte selbst unterstützt und psychosozial begleitet werden. Der Beitrag beleuchtet die unterschiedlichen Paradigmen, die hinter einer reinen Fürsorgepflicht – einer Duty of Care – und einer umfassenden Culture of Care stehen, diskutiert den Zusammenhang zur Culture of Peace und schlägt den Bogen zu grundlegenden Herangehensweisen in der Konfliktbearbeitung.

10.30 Pause

10.45 „Der Internationale Strafgerichtshof im Spannungsfeld zwischen Frieden und Gerechtigkeit – eine Arbeit im Grenzbereich zwischen politischer Theorie, Rechtsphilosophie und Internationalen Beziehungen.”
Anne-Linde Buck, Politologin, Berlin
Als der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag (IStGH) beispielsweise 2005 gegen Verantwortliche des Bürgerkrieges in Nord-Uganda Haftbefehle ausstellte, befürchteten betroffene Opfergruppen, dies werde Friedensverhandlungen torpedieren, weil dabei die tatverdächtigen Warlords ihre Ergreifung befürchten müssten, und der IStGH verlängere so den Krieg. Darf oder muss der IStGH, "um Gerechtigkeit walten zu lassen", Friedensprozesse gefährden? Darf oder sollte sich der IStGH, wenn die Ergreifung Tatverdächtiger unwahrscheinlich ist, um politischer Ziele willen zurückzuhalten? Welche Möglichkeiten bieten die Statuten unter Einbeziehung der inzwischen gewonnenen Erfahrungen?

11.45 „Jai Jagat – eine Bewegung aus Indien in der Tradition Gandhis“
Kurt Luckhardt, Köln
„Jai Jagat“ bedeutet Wohlbefinden für alle. Rajagopal, einer der führenden Gandhianer in Indien, hat 2014 dazu aufgerufen, sich 2020 einem weltweiten Marsch für Frieden und Gerechtigkeit zur UNO nach Genf anzuschließen. Am 2.10.2019, Gandhis 150tem Geburtstag, sind die Freunde aus Indien aufgebrochen und in 6 Monaten bis nach Armenien gekommen, wo sie vom Parlament mit frenetischem Beifall empfangen wurden. Ein neues, weltweites Forum ist für den 21.9.-2.10.2021 geplant.
Kurt Luckhardt ist einer der Organisatoren von den Freunden von Ekta Parishad e. V., die den Marsch durch Deutschland planten. https://www.jaijagatinternational.org/

12.45 Mittagspause (Vegetarisches Restaurant in der Nähe)

14.00 bis 16:00 Workshop „Sicherheit neu denken im kritischen Dialog der Bewegung“

im Rahmen von: Sicherheit neu denken – Essener Woche –

Von der militärischen zur zivilen Sicherheitspolitik

https://www.bille-forum.de/event/sicherheit-neu-denken/ 

In Kooperation mit der Interkulturelle Woche 2021 des Initiativkreises Religionen Essen / Arche Noah.

Die Initiative Sicherheit neu denken (www.Sicherheitneudenken.de) hat ein Szenario vorgelegt, wie Frieden nach außen und nach innen nachhaltig aufgebaut werden kann. Damit stellt sie Gruppen und Organisationen der sozialen Bewegungen sowie Kirchen herausfordernd die Frage, ob sie ihr beitreten oder wie sie sich sonst zu ihr verhalten wollen. Im Workshop bringen Expert*innen Pro und Kontra zur Sprache und die Teilnehmenden werden eingeladen, sich selbst eine Meinung zu bilden, unter anderem zu „Friedens- versus Sicherheitslogik“ sowie „Lernen von Ökologie- und Friedensbewegung“.

Mitwirkende:

Ralf Becker, Diemelstadt, Koordinator der Initiative Sicherheit neu denken;

Dr. Cornelia Mannewitz, Rostock, Mitglied der Deutschen Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen;

Dr. Martin Arnold, Essen, Vorstand IFGK;

Georg Nesselhauf, Essen, Moderator des Runden UmweltTischs Essen (RUTE);

Moderation: Dr. Barbara Müller, Wahlenau, IFGK.

 

16.00 Abschlussgespräch

17.00 Ende

 

Wir bitten um eine Anmeldung per Email an Dr. Christine Schweitzer per Email unter CSchweitzerIFGK@aol.com. Wer angemeldet ist, bekommt eine Bestätigung mit genauer Angabe des Versammlungsortes in Essen bzw. mit der  Angabe des Links zur Teilnahme per Zoom. Bitte bei der Anmeldung unbedingt angeben, ob Sie / Du vor Ort (sofern es Corona erlaubt) oder per Zoom teilnehmen möchten. Falls keine solche Bestätigung ankommen sollte, bitte nachhaken!

Falls die Hygienevorschriften im September kein Treffen vor Ort mehr erlauben sollten, wird die Veranstaltung ausschließlich per Zoom durchgeführt.