Qualifizierung im Zivilen Peacekeeping: Spannendes Fachgespräch in Bonn und virtuell

10.10.2020
In corona-gerechtem Abstand im Tagungsraum in Bonn.

Wie und wo kann man lernen, andere Menschen vor Gewalt zu schützen? Wie wird frau*man zur "Zivilen Peacekeeper*in? Das waren die Fragen, die uns bei unserem Fachgespräch am 10. Oktober beschäftigt haben.

Beim Zivilen Peacekeeping geht es um den Verhinderung von Gewalt in Konfliktsituationen durch die Präsenz von Friedensfachkräften oder Freiwilligen, die vor Ort sind und sich aktiv einmischen. Zu den Organisationen, die in diesem Feld tätig sind, gehören u.a. Nonviolent Peaceforce, Peace Brigades International, das Ökumenische Begleitprogramm in Palästina und Israel, Christian PeacemakerTeams sowie viele Gruppen, die im eigenen Land vergleichbare Arbeit machen – hier in Deutschland z.B. in der Arbeit in sozialen Brennpunkten oder bei der Bedrohung durch rechtsextreme Mobs.

Es ging darum, uns mit verschiedenen Bildungsformaten zu beschäftigen, in denen Kenntnisse und Fähigkeiten in Zivilem Peacekeeping vermittelt werden. Hierfür haten wir Fachleute eingeladen, die aus unterschiedlichen Kontexten kommen und über ihre Erfahrung in der Friedensbildung sprechen konnten:

Dr. Cécile Dubernet von der Kath. Hochschule Paris ist Hochschullehrerin und ist in Ausbildungen für Ziviles Peacekeeping in Kooperation mit Nonviolent Peaceforce in Frankreich involviert.

Joana Kathe arbeitet mit Peace Brigades International, die sich auf die Schutzbegleitung von Menschenrechtsverteidiger*innen spezialisiert haben.

Am Nachmittag tauschten sich drei Expert*innen in einem Panel aus. Jochen Neumann von der Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion „Kurve Wustrow“  vertrat eine Einrichtung in Deutschland, die u.a. Friedensfachkräftefür den Zivilen Friedensdienst ausbildet. Dr. Gregor Hofmann und Oberkirchenrätin Karen Hinrichs kommen aus dem universitären Friedensforschungs-Bereich in Frankfurt bzw. Freiburg. Es wurden etliche Vorschläge entwickelt, wie Qualifizierung in Zivilem Peacekeeping ein größeres Gewicht in Deutschland bekommenn könnte.

Eine Dokumentation der Tagung wird in den kommenden Wochen erstellt werden.

 

Fand statt im Rahmen des Projekts Share Peace, gefördert durch die Stiftung Umwelt und Entwicklung NRW